• Settings! Frische Settings!! – Geschichten aus der Goldenen Konstellation
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Settings! Frische Settings!! – Geschichten aus der Goldenen Konstellation
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Wir stellten uns die Frage, was man denn alles Schönes mit Supers! anfangen könnte und hatten ein kleines Problemchen: Wir hatten so verdammt viele Ideen, was man denn machen könnte, dass wir nicht wussten, wohin damit. Wir haben nicht vor, Euch unsere Ideen vorzuenthalten. Warum auch? Wäre ja schade drum. In regelmäßigen Abständen werden wir hier auf der Homepage sogenannte „Teaser“ für weitere Supers!-Settings veröffentlichen. In Struktur und Umfang entsprechen diese ungefähr den Setting-Kapitelchen im GRW.

Kleiner Disclaimer darüber, was das hier NICHT ist:

Ein Publikationsplan für irgendwelche Hefte oder Bücher.

Dazu sind unsere Pläne und Ideen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nämlich noch zu sehr im Fluss. Seht die ganze Teaser-Sache daher eher als „Die Supers!-Jungs werfen komisches Zeug an die Wand und gucken mal, was kleben bleibt“ und nicht als „Das kommt alles noch – in Farbe, Bunt und mit Fünfhundertmarkschein als Lesezeichen in jeder Ausgabe!

Eine vollständige Liste aller kommenden Teaser und Produkte. 

So ein, zwei bis drölfzig Ideen haben wir noch, die aber noch nicht so spruchreif sind, dass wir hier in diesem Artikel schon drüber schreiben.

Geschichten aus der Goldenen Konstellation

von Bjorn Beckert

Behutsam nahm die Vicomtesse den Tetraeder aus der Schatulle und ertastete jede Unebenheit. Obgleich ihre Finger aus einem Material gefertigt waren, das Porzellan ähnelte, waren ihre taktilen Sensoren empfindlicher als reines Fleisch. Fraglos war der Tetraeder tatsächlich von den sechsarmigen Gemmenschneidern des Miaplacidus-Systems angefertigt worden – bevor die Shaulan dort alles dem Erdboden gleich gemacht hatten was auch nur vage nach Pan-Luciferismus aussah. Es musste ein Vermögen an Solaris und an Sophontenleben gekostet haben, ihn nach Oberon bringen zu lassen. Und das alles nur … hinter der Vicomtesse erklang das Geräusch mehrerer Rapiere, deren Monofilamentklingen sich aus den Griffen falteten. Merkursöldner. Sechs! Die strategischen Subprozessoren der Vicomtesse benötigten nur Mikrosekunden. Fenster. Links. Außerhalb des Gravitationsfeldes – Plasmathruster zünden. Swingby um zentrale Achse. Sie würden ihr folgen. Aber zu langsam.

 

Wir schreiben das Jahr des Herren 6428. Seit nunmehr über 40 Jahrhunderten beherrscht die Menschheit (im 65. Jahrhundert ein Sammelbegriff für tausende von Sophontenspezies, die alle von den altvorderen Homo Sapiens abstammen oder von ihnen erschaffen wurden) den interstellaren Raumflug. Seit über 40 Jahrhunderten gründen Kinder der Erde weit draußen Kolonie um Kolonie. Wo keine bewohnbaren Welten gefunden werden, da werden sie erschaffen, denn das Wissen um Terraforming und die Konstruktion künstlicher Welten sind einer der Grundpfeiler für den Erfolg der Menschheit. Die gesamte „Lokale Blase“ ist fest in der Hand der Erdenkinder. Es ist ein aufregendes Zeitalter der Expansion und der Entdeckungen. Doch die Menschheit ist nicht geeint. Tatsächlich ist sie, aufgefasert in unzählige Unterarten, sogar gespaltener denn je. Schon einzelne Sonnensysteme sind gigantisch und enthalten jeweils Dutzende von Planeten und Monden sowie tausende, wenn nicht gar Millionen von Asteroiden. Mit den technologischen Mitteln des 65. Jahrhunderts genügend Material, ganze „Sternenreiche“ um nur eine Sonne zu errichten. So gibt es tatsächlich nur wenige Mächte, die über mehrere Sonnensysteme gebieten. Oftmals ist fast jeder bewohnte Planet, Zwergplanet und Mond, ja sogar jede größere Raumstation ein autonomer Staat, so dass der Humanraum von einer schier unüberschaubaren Masse voller „kleiner“ Planetenstaaten und Weltenbünde dominiert wird. Es sind Königreiche, Republiken, Fürstentümer, Theokratien und vieles mehr. Nicht wenige Welten im Humanraum sind schon vor Jahrtausenden besiedelt worden und haben ihre eigene Kulturen und Traditionen entwickelt. Vielen dieser Kulturen ist gemein, dass ihnen aus Sicht des 21. Jahrhunderts etwas „Frühmodernes“ anhaftet. Die Architektur starrt vor verspielten Ornamenten. Die Mode besteht aus Roben, Rüschenhemden und ähnlich barocken Kleidungsstücken. Auf politischer Ebene werden die Dinge in dazu passend frühmodern anmutender Weise erledigt. Hinter altehrwürdiger Kulisse werden verwegene Intrigen gesponnen, Geheimorganisationen sichern ihre Pfründe und Ehrenhändel werden mit antiquiert wirkenden Duellritualen aus dem Weg geschafft.

Das Epizentrum der Humanen Sphäre, unser heimisches Sonnensystem, im 65. Jahrhundert Die Goldene Konstellation genannt, ist da keine Ausnahme. Hier existieren, in einer bizarren Mischung aus erstaunlicher Hochtechnologie und verkrusteten Ritualen, die ältesten Sternenstaaten der Menschheit – die ebenso selbstzentriert und zerstritten sind wie die neueren Kolonien weiter draußen. Die Vereinigten Mars-Khanate sind in einen Erbfolgekrieg um den Thron des Großkahns verstrickt. Die Mimas-Enceladus-Föderation kämpft gegen die Unterdrückung durch die diktatorische Autokratie Titan. Das „junge“ Venusische Kaiserreich versucht eine politische Allianz mit dem altehrwürdigen Kuiper-Imperium zu schmieden, was den Asteroidenfreistädten des Großen Belt überhaupt nicht passt. Und die Jovischen Reiche sind mal wieder, wie so oft in den letzten Jahrhunderten, in einem kalten Krieg gegeneinander verstrickt (alle vier und jeder gegen jeden). Die freien Asteroiden der Trojanischen und der Helenischen Fürstentümer freut es – denn so bekommen ihre interplanetaren Freibeuter genügend zu tun. Das Einzige, was diesen Sack Flöhe auch nur näherungsweise zusammenhält, ist der (an Klebekraft reichlich mangelnde) Leim einer gemeinsamen Religion – die der Prototheisten, einer Sekte von transhumanen Philosophen, deren Ziel es ist, dereinst am Ende aller Zeiten Gott selbst zu erschaffen, auf das dieser dann in der Zeit rückwärts wirken kann. Ja, die Religionen des 65. Jahrhunderts können bizarr sein. Im praktischen Alltagsleben zählen die bizarren Philosophien der Prototheisten ohnehin nur wenig. In ihrem Zentrum in der La Republica Luna kümmern sich die Philosophen, wie weiland ein gewisser Kardinal Richelieu, eher um politische Intrigen als um Religion. Gott hat noch ein paar Milliarden Jahre Zeit.

Im Zentrum dieses Strudels liegt … die Erde! Die Ehrwürdigen Erdrepubliken, unter strenger Kontrolle des Blauen Ordens der Ewigen Ökologen ist für Milliarden und Abermilliarden von Sophonten so etwas wie das „Heilige Land“, „Mekka“ und „Shangri-La“ gleichzeitig. Millionen von Pilgern aus allen Teilen des Humanraumes kommen Jahr für Jahr auf die vielen Raumstationen, die die Erde wie ein schimmerndes Perlenkollier umkreisen. Die grünen Hügel der Wiege der Menschheit wird jedoch keiner von ihnen betreten, denn dies ist nur Auserwählten vorbehalten.

Und so könnte der „rasende Stillstand“ der Goldenen Konstellation wohl noch viele Jahrhunderte weitergehen – wenn sich nicht am Rande des Humanraumes etwas Bedeutsames getan hätte. Die Reiche der Goldenen Konstellation wissen es noch nicht, aber Ihr Zeitalter neigt sich dem Ende. Ob es in einem Knall endet, oder ob ein neues, besseres Zeitalter anbricht – das hat der Gott-der-sein-wird am Ende aller Tage allerdings noch nicht entschieden. Die Goldene Konstellation ist in derselben Lage wie die Stadtstaaten Griechenlands, als sich neben ihnen das Imperium Romanum erhob, oder wie Konstantinopel kurz bevor die Osmanen an die Stadttore klopften. Neben ihnen regt sich eine neue, bedeutendere Macht!

Weit am Rande des von Menschen besiedelten Raumes hatte das technologisch versierte Volk der Shaulan (benannt nach der Sonne Shaula im Sternbild des Skorpions, deren Planeten sie einst besiedelt hatten) im 61. Jahrhundert das Joch ihrer Unterdrücker von Antares abgeworfen und sich zu einer bedeutenden Lokalmacht entwickelt. Im 62. Jahrhundert schließlich entwickeln Gelehrte im Shaula-System einen neuartigen Warpantrieb der es ihnen erlaubt, ad hoc ganze Raumflotten von einem System ins andere zu versetzen. Zuvor war Überlichtraumfahrt vergleichsweise langsam und teuer gewesen. FTL-Schiffe waren kostspielig, schwer zu konstruieren und das für Warpsprünge notwendige Warp-Fluidum war außerordentlich schwierig zu destillieren. Dies hatte sich nun geändert. Die Schiffe der Shaulan reisten mit der gleichen Leichtigkeit von Sonne zu Sonne wie normale Solarsegler innerhalb eines Systems von Planet zu Planet. Die Shaulan begannen dies zu nutzen. Unter der Herrschaft des Roten Imperators breitet sich das Shaulan Imperium unaufhörlich immer weiter aus. Schon jetzt ist es das größte Reich, das die Menschheit je errichtet hat. Die Waffen der Shaulan: Ihre überlegene Raumflotte, ihr ausgeprägter Pragmatismus und ihre Philosophie des Neo-Rationalismus. In einigen Sonnensysteme treten die Shaulan als Eroberer auf. In anderen, die sie auf diplomatischem Wege zum Beitritt überreden oder in denen sie Unrechtsregime beseitigen, hingegen als Befreier.

Das ambitionierte Ziel der Shaulan: Nichts weniger als die Vereinigung aller Völker der Menschheit unter einem Banner. Ihrem!

Um sich den Weg zu diesem Ziel zu erleichtern, hat sich der Rote Imperator einen besonderen Propaganda-Coup einfallen lassen. Er will seine Herrschaft, ganz ähnlich wie sich frühe christliche Kaiser vom Papst krönen ließen, durch die Regierung der Erde legitimieren lassen, um sich so als rechtmäßiger Herrscher des Humanraums zu inszenieren. Denn wenn ihm die Hüter der Erde mit dem Legitimat Terras ausstatten, dann dürfte das Wort des Imperators der Shaulan unter Milliarden von Erd-Anbetern immenses Gewicht bekommen.

Zu diesem Zwecke überschwemmen die Shaulan die Goldene Konstellation nun regelrecht mit Diplomaten, Forschungsreisenden, Händlern und sonstigen Gesandten – die mächtige imperiale Raumflotte jedoch in der Hinterhand haltend, falls des Imperators Ziel mit friedlichen Mitteln nicht zu erreichen sein sollte.

Mediale Vorbilder

Vor allem zwei Genres sind es, die Pate für die Goldene Konstellation standen. Das Genre der Mantel-und-Degen-Geschichte. Und natürlich die klassische Space Opera. Letztere: Je barocker, desto besser! Zwischen den Welten der Goldenen Konstellation können sich Weltraumpiraten vom Schlage eines Captain Harlock oder einer Arafura aus Alastair Reynolds Revenger-Zyklus genauso herumtreiben wie merkwürdige Pilger-Gemeinschaften aus Dan Simmons Hyperion-Gesängen. Die Gesellschaftssysteme sind in ähnlicher Weise eine Mischung aus seltsam futuristisch und antiquiert wie in Pierre Bordages Krieger der Stille, der Vorkosigan-Saga von Lois McMaster Bujold oder dem, ebenfalls aus der Feder von Alastair Reynolds stammenden Revelation-Zyklus. Die Szenerie ist ebenso bunt und kulturell vielfältig wie die Zeichungen in Masamune Shirows Orion (und manch ein Bewohner der Goldenen Konstellation ist genauso absurd mächtig wie die Protagonisten) und an manch einem planetaren Königshof mag es zugehen wie in Michael Moorcocks Gloriana – nur mit Monofilament-Degen und Laserpistolen. Dabei erscheint der Humanraum, ja sogar schon die Goldene Konstellation selbst, so weit und unendlich, wie die Welten der Guardians of the Galaxy…und dies, obwohl die Menschheit erst einen Bruchteil der Galaxis erforscht hat!

Wie realistisch soll es sein?

Geschichten aus der Goldenen Konstellation ist eine astreine Space-Fantasy. Realismus ist da zweitrangig. Es geht bei der Goldenen Konstellation nicht um eine realitätsnahe Prognose eines möglichen Weltraumzeitalters. Es geht um waghalsige Weltraumhalunken, die sich auf der Außenhülle rasender Raketen Fechtkämpfe um das Schicksal von Mondkönigreichen liefern – oder wenigstens um das Schicksal irgendeiner der Hofdamen. Raumschiffe durcheilen Sonnensysteme auf goldenen Solarsegeln. Interstellare Reisen sind, wenn auch länger dauernd als etwa in Star Trek, möglich. Intelligente Wesen besiedeln nicht nur die abgelegensten Monde und Asteroiden – sie konstruieren auch Megastrukturen, die gleichsam künstliche Welten sind. Es gibt also fast überall, wo man hinfliegt, Leben sowie neue und unbekannte Zivilisationen. Und natürlich gibt es in der Goldenden Konstellation auch jede Menge an typischer Space-Opera-Technologie die einfach dazugehört – angefangen bei Laserpistolen, die so üblich sind, dass sie normale Feuerwaffen völlig abgelöst haben bis hin zu künstlicher Schwerkraft, Energieschirmen und Monofilamentschwertern die Stahl durchschneiden. Ebenso „verbreitet“ sind Krieger mit für Menschen des 21. Jahrhunderts übernatürlich erscheinenden Fähigkeiten oder Mystiker die ihre geistigen Kräfte so weit entwickelt haben, dass sie wie Magie erscheinen könnten. Eigentlich gibt es kaum etwas, das nicht möglich scheint. Der Weltraum ist weit und die Zukunft lang.

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Gibt es Aliens?

Kurze Antwort: Ja! Aber…

Längere Antwort: Der Humanraum wird von den Abkömmlingen der Erde dominiert. Vier Jahrtausende Transhumanismus haben dafür gesorgt, dass „Menschheit“ nicht mehr nur eine Spezies bezeichnet, sondern tausende. Die „Menschheit“ besteht in der Epoche der Goldenen Konstellation aus Humanoiden aller Formen und Farben (darunter auch bizarre wie grün, violett oder blau). Spitze Ohren, Hörner, Hornplatten, seltsame Augen, jede nur denkbare Geschlechterkonfiguration – alles, was man in der Sci-Fi salopp als „Rubber-Forehead-Aliens“ bezeichnet, wird von „Menschen“ abgedeckt. Hinzu kommt, dass „Menschheit“ im 65. Jahrhundert außerdem auch noch so ziemlich jede Art von geuplifteten Tieren und sogar einige Maschinenintelligenzen umfasst. Gleichzeitig jedoch sind Kolonisten auf diverse außerirdische Ökosysteme gestoßen, so dass einige der geuplifteten Tiere, die zur Menschheit gerechnet werden, auf außerirdischen Organismen basieren. Einige der solcherart in die Reihen der Menschheit „adoptierten“ Spezies mögen auch vor Ankunft der Erdenkinder bereits Kulturschaffend gewesen sein, zählen aber auch als „Menschen“. Darüber hinaus ist durchaus bekannt, dass es weit draußen andere intelligente Spezies gibt, die sich der Menschheit gleich über die Sterne verbreitet haben und die daher fraglos ihrerseits Vorfahren einer ganzen Reihe weiterer intelligenter Spezies geworden sind. Nur sind die kosmischen Entfernungen so groß, dass es noch keinen tiefergehenden Kontakt zwischen Erdenkindern und den Abkömmlingen außerirdischer Kernwelten gab. Das mag sich in Zukunft jedoch ändern.

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Wieviel Kontinuität hätte ich gerne?

„Geschichten aus der Goldenen Konstellation“ eignet sich vom ganzen Grundkonzept hervorragend für langlaufende Serien, denn Space-Opera ergeht sich meistens in langen Serien oder Zyklen. Die Abenteuer eines Captain Harlock oder eines Owen Todsteltzer füllen tausende von Buchseiten mit Worten und Zeichnungen. Serien wie Farscape bringen es auf etliche Staffeln. Da ist es nur recht und billig, dass auch Abenteurern in der Goldenen Konstellation ein langes Leben beschieden ist. Ob es dabei um Abenteuer auf dem „Planeten der Woche“ geht und die Taten aus der letzten Folge kaum Konsequenzen für das laufende Abenteuer haben – oder ob die SC über längere Zeit das Geschick eines ganzen Sternenreiches steuern ist dabei dem Geschmack der Gruppe überlassen. Beides hat seinen Platz in der Goldenen Konstellation.

Wieviel Macht haben Übermenschen?

In den unendlichen Weiten des 65. Jahrhunderts existiert die volle Bandbreite an Superkräften. Während abgehalfterte Raumfrachterpiloten auf dem Groschenromanhelden-Niveau von Krieg der Eispiraten operieren, rangieren Entitäten wie der Rote Imperator und seine 77 „minderen“ Doppelgänger auf dem Niveau leibhaftiger Halbgötter. Vier Jahrtausende Transhumanismus haben alles Mögliche möglich gemacht!

Wieviel Schwarz-Weiß hätte ich gerne?

Im Zeitalter der Goldenen Konstellation gibt es durchaus „Gut“ und „Böse“ – und beide Seiten sind auch gut erkennbar. Immerhin ist eine der Prämissen der Goldenen Konstellation „Mantel & Degen im Weltall“. Auf der einen Seite: Sternenritter in glänzender Rüstung. Verwegene Weltraum-Korsarinnen mit dem Herz am rechten Fleck. Weise Gelehrte mit dem Ziel, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln. Auf der anderen Seite: Korrupte Priesterinnen voller Machtgier. Wahnsinnige Adelige die feindliche Planeten vernichten wollen. Selbstsüchtige „Weltraum-Zauberer“, die ihre Kräfte nur zur Selbstbereicherung einsetzen. Auf politischer Ebene und unter Sternenreichen geht es natürlich reichlich grau zu (und oftmals sogar schwarz, damit es auch genügend zu tun gibt für Helden und Heldinnen aller Spezies) aber meistens gibt es durchaus eine „richtige“ und eine „falsche“ Seite.

Der größte „graue Fleck“ der Galaxis ist das Shaulan-Imperium. Ob diese junge Großmacht zu einer Macht der Dunkelheit wird und die Galaxis mit Terror überzieht oder ob sie als Macht des Lichtes die Geschicke des Humanraums zum Besseren wendet, ist noch völlig offen. Das Shaulan-Imperium hat das Potential zu beidem – und es mag an den Handlungen der SC liegen, in welche Richtung das Reich kippt. Und mit ihm der Rest des bekannten Universums.

Gibt es eine oder mehrere Quellen ihrer Macht?

Im 65. Jahrhundert gibt es vor allem eine Quelle der Macht. Die unglaublich weit entwickelte Wissenschaft der Menschheit, die in einigen Teilen der Galaxis mehr und in anderen weniger zur Anwendung kommt. Man hat das Geheimnis des menschlichen Genoms entschlüsselt, kann mit Hilfe der Kybernetik fast alles nur damit Vorstellbare und auch der Geist einiger Individuen hat Möglichkeiten, die für Menschen des 21. Jahrhunderts fast unvorstellbar sind. Nur eines gibt es nicht: Echte Magie. Es wird also niemand in der Goldenden Konstellation echte Dämonen beschwören. Aber was soll man auch damit, wenn man mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden das gleiche, wenn nicht gar mehr erreichen kann wie mit paranormalem Hokus Pokus?

Wie hat die Existenz von Übermenschen die Welt verändert?

Die Existenz von Übermenschen hat die Welt nicht nur verändert – sie hat die Welt, wie sie im 65. Jahrhundert existiert, überhaupt erst möglich gemacht. Ein Großteil der galaktischen Bevölkerung besteht sogar aus Wesen, die man aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts als „Übermenschen“ bezeichnen würde. Ohne Kolonisten, die man genetisch oder kybernetisch jeder nur erdenklichen Umgebung hat anpassen können, hätte sich die Menschheit niemals so weit ausbreiten können. Ohne superintelligente Androidenwissenschaftler hätten die Shaulan niemals einen verbesserten Warpantrieb entwickeln können. Ohne mit Cyberware hochgezüchtete Super-Schwertkämpfer hätte sich das antiquierte Ideal des ritterlichen Fechters und des ehrenhaften Duells niemals wieder als politisches Mittel etabliert. Die Liste könnte endlos so weitergehen.

Welche Konsequenzen hat das Tun der Charaktere?

Potenziell kann das Tun der SC den Kurs ganzer Weltraum-Imperien bestimmen, wenn sie sich, einem gewissen Perry Rhodan gleich, an dessen Spitze setzen. Üblicherweise sind Charaktere in der Goldenen Konstellation aber erst einmal im „unteren Mittelfeld“ unterwegs. Ihre Aktionen haben durchaus Einfluss auf Raumbasen oder gar ganze Planeten. Aber bedenkt man das schiere, gigantomanische Ausmaß des Humanraums, dann ist dieses Ausmaß vergleichsweise gering.

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